Nach dem Schlaganfall
Medikamente
Immer mehr Menschen überleben einen Schlaganfall und können nach der Rehabilitation wieder ein weit gehend normales Leben führen. Eine Voraussetzung dafür ist die genaue Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten – ein Leben lang.
Die Blutplättchen (Thrombozyten) haben die wichtige Aufgabe, bei Blutungen zu verklumpen, also das Blut gerinnen („koagulieren“) zu lassen. So wird der Blutstrom gestillt. Diese Wirkung der Blutplättchen muss nach einem Schlaganfall aber eingeschränkt werden, damit sich keine ungewollten Verklumpungen bilden.
Standardtherapie
- Blutdrucksenker
- Cholesterinsenker
und - Plättchen-Hemmer – schwächen die Wirkung der Blutplättchen
oder - Koagulationshemmer – setzen direkt bei der Blutgerinnung an, meist nach Schlaganfall mit Vorhofflimmern
Wenn eine stark verengte Halsschlagader Ursache des Schlaganfalls war, so ist meist auch eine Operation notwendig.
Neuro-Rehabilitation
Bei der Neuro-Rehabilitation (neuron = Nerv) geht es darum, die durch den Schlaganfall „verlorenen“ Fähigkeiten wieder zu erlernen oder zu trainieren.
Die Früh-Rehabilitation beginnt bereits im Krankenhaus, also in den ersten Tagen nach dem Schlaganfall. Oft gibt es schon nach wenigen Wochen deutliche Fortschritte. Danach wechseln die Patienten je nach Gesundheitszustand entweder in ein Rehabilitationszentrum oder setzen die Rehabilitation bei einem niedergelassenen Therapeuten fort.
Bei konsequenter Therapie ist das Gehirn bis zu einem Jahr nach dem Schlaganfall in der Lage, „Verlerntes“ wieder zu erlernen. Je nach Störung gibt es unterschiedliche Therapieformen, die oft auch zusammen eingesetzt werden – ganz nach den Bedürfnissen der Patienten.
Therapieformen
- Physiotherapie – v.a. Bewegungen, Koordination, sanfte Muskelstärkung (physis = Körper)
- Ergotherapie – v.a. Abläufe und „Handgriffe“, die der Patient in seinem individuellen Alltagsleben braucht (ergos = Arbeit)
- Logopädie – Sprachtraining (logos = Sprache)
Betreuung durch Hausärztin oder Hausarzt
Viele Patienten werden mutlos, weil das Gedächtnis nicht mehr so gut funktioniert, Schmerzen auftreten oder weil die Rehabilitation nur sehr langsam vorangeht. Das kann zu Depressionen führen. Hier sind die Hausärztinnen und Hausärzte die richtigen Ansprechpartner. Gemeinsam mit den betreuenden Neurologen und Internisten begleiten sie den Patienten während der Rehabilitation. Sie führen die regelmäßigen Blutuntersuchungen durch, checken den Blutdruck und unterstützen alle Ihre Bemühungen, ein gesünderes Leben zu führen.
Angehörige von Schlaganfallpatienten leiden oft mit den betroffenen Angehörigen mit. Selbsthilfegruppen können eine wertvolle Unterstützung sein.